Heiraten in Coronazeiten – Erfahrungsbericht eines Brautpaares

Heiraten in Corona-Zeiten ist zu einer Herausforderung geworden. Nicht nur für uns Hochzeitsplaner. In einem Zoom Treff spreche ich mit einem meiner Brautpaare über ihre Erfahrungen während der Hochzeitsplanung.

Es herrschen gerade unsichere Zeiten und wir alle sind davon (mehr oder weniger) betroffen. Die Eventbranche, vor allem die Hochzeitsbranche, ist hart von den Massnahmen im Zusammenhang mit Covid-19 betroffen.

Ich bin mir sicher, dass auch das kommende Jahr 2021 nicht einfach wird und wir alle weiterhin mit Covid-19, dessen Auswirkungen und entsprechenden Massnahmen leben lernen müssen.

Dennoch durfte ich drei wunderschöne Hochzeiten diese Sommer-Saison durchführen. Abgeschlossen wurde für mich das verrückte Jahr 2020 mit einer langersehnten Herzenshochzeit – Debora & Mischa – inmitten von Lockdowns, Massnahmen, Regeln, Schutzkonzepten, Masken und ganz viel Unsicherheit.

Liebe Debora, lieber Mischa, wie war die Planungsphase für euch?

Wir haben uns im 2018 verlobt und aufgrund zeitlicher Gründe wie Weiterbildungen, Arbeit und Selbständigkeit, entschieden die Hochzeit im Sommer 2020 zu feiern. Somit hatten wir genügend Zeit, uns der Vorfreude, Planung und Dienstleistersuche zu widmen. Schnell waren die Dienstleister und das Bild, wie unser Tag am 06.06.2020 aussehen soll, klar und die Vorfreude stieg. Es war schliesslich ein super tolles Datum und darauf hatten wir hin gefiebert.

Als dann im März aufgrund von Covid-19 der schweizweite Lockdown kam, sah alles plötzlich anders aus. Unsere rosarote Welt wurde erstmal zerstört. Es war nichts mehr planbar und wir beide standen im Regen. Ohne zu wissen was wir nun machen sollen und was das Beste ist, haben wir viel miteinander gesprochen und gelernt, „den Regen nicht auszusitzen, sondern im Regen zu tanzen“. Unser Lebensmotto übrigens. ;)

Habt ihr an eine Verschiebung aufs nächste Jahr gedacht?

Wir haben dann sehr schnell entschieden, den 06.06.2020 trotz allen Umständen zu feiern. Da wir davon ausgehen mussten, dass auch eine Verschiebung nicht sicher ist, haben wir uns für einen Tag, nur für uns zwei entschieden. Wir waren sehr froh, um die Inputs, Meinungen und Tipps unserer beiden Hochzeitsplanerinnen Andrea von Destiny Weddings und Anna von Annaluxe Weddings sowie die Hilfe unserer Trauzeugen, welche immer für uns da waren.

Was war euer tiefster Punkt währen der Vorbereitungsphase?

Als der Lockdown kam und uns niemand sagen konnte wie es weiter geht. Uns beschäftigte vorrangig die Frage, ob wir auf unserem Wunschdatum, dem 06.06.2020 beharren sollen oder nicht. Die Alternative war ein weiteres Datum im Herbst 2020 zu finden oder doch auf 2021 zu warten. Wann ist die Wahrscheinlichkeit am Grössten, dass nicht noch einmal verschoben werden muss?
Es war wirklich schlimm.

Wir tanzen auch im Regen – egal was kommt!

Was war letztendlich euer Highlight?

Dank unseren Familien und Freunden gab es da einige Highlights – zum Glück.
Sicher eines der grossen Höhepunkte war dann doch unser Wunsch-Tag, der 06.06.2020.

Als wir uns, zusammen mit den wichtigsten Gästen, Trauzeugen und Dienstleistern auf ein Alternativdatum, dem 16.10.2020, im Herbst, geeinigt hatten, haben wir erstmal einen Freudentanz gemacht. Da wussten wir, dass wir definitiv feiern konnten.

Wie habt ihr euren Tag erlebt?

Es war alles absolut perfekt! Alle unsere Freunde und die Familien waren richtig glücklich und auch jeder einzelne Dienstleister hat den Tag unvergesslich gemacht.

Wie haben sich die Kosten verändert, da es (organisatorischen) Mehraufwand gab? Habt ihr sehr viel mehr ausgegeben müssen als geplant?

Ja und nein. Die Dienstleister waren alle sehr grosszügig und es gab bei niemandem eine Einbusse. Was jedoch hinzu kam, war der Versand der „Change-The-Date“ Karten mit Porto. So haben wir alle Gäste über unser neues Hochzeitsdatum informiert.

Mein Tipp am Rande: das kann man aber auch per WhatsApp oder E-Mail machen.

Da wir uns entschieden haben, unser ursprünglich gewünschtes Datum ausführlich zu geniessen, hatten wir auch da einige Mehrkosten. Wir waren ja uns dann nicht mal sicher, ob der Alternativ-Termin im Oktober stattfinden wird.

Wie habt ihr die Verschiebung mit den unterschiedlichen Dienstleistern und Locations gehandhabt? 

Zuerst haben wir ein Datum gesucht, an welchem unsere Familien, Trauzeugen und Abendgäste alle dabei sein können. Nachdem das mündlich fixiert wurde, haben wir das Fotografen-Team wurden als erstes kontaktiert.

Anschliessend haben wir uns an die Kirche und unsere Eventlocation gewendet und entsprechend informiert. Alles hat gut funktioniert – man muss nur offen, ehrlich und freundlich miteinander kommunizieren. Es ist auch in deren Sinne gewesen, uns ein schönes Fest bieten zu können.

Wie waren die Regeln während der Feier im Oktober? Was musste beachtet werden?

Da die Infektionsrate Anfang Oktober erheblich stieg und der Kanton Bern strenge Massnahmen einleitete, mussten alle Gäste während der kirchlichen Trauung eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen. Darüber wurden wir von der Kirchengemeinde rechtzeitig informiert. So konnten wir noch welche kaufen und unseren Gästen verteilen.

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Das war für mich im Voraus so unvorstellbar – eine Maske in der Kirche! Wie schaut das bloss auf den Fotos aus? Jedoch ist dies jetzt im Nachhinein nicht mehr so schlimm. Wir durften feiern und hatten nebst der Kirche keinerlei Einschränkungen.

Ebenso mussten wir als Gastgeber und Veranstalter ein Schutzkonzept erarbeiten und unterschrieben parat halten. Zusätzlich haben wir eine genaue Gästeliste parat gehabt, getrennt nach Menschengruppen für die „kirchlicher Trauung“, „Apèro“ und „Bankett“.

Diese Unterlagen haben unsere Hochzeitsplanerinnen erhalten, damit diese schnell und speditiv im Falle des Falles handeln können.

An unserer Aperolocation hatten wir zum Glück ganz viel Platz und der Partyservice hat extra weitere Tische und Stehtische aufgebaut, so dass niemand eng stehen musste.

Bereut ihr irgendetwas oder würdet ihr alles nochmal so machen?

Eigentlich war alles trotz der unvorhersehbaren Situation perfekt. Der 06.06.2020 sowie der 16.10.2020. Ebenso auch der 09.10.2020, der Tag unserer zivilen Hochzeit, war unvergesslich und toll!

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Hast du noch Tipps für betroffene Brautpaare:

Macht aus jeder Situation das Beste! Feiert euer geplanten Tag auch wenn ihr den ursprünglichen Termin verschieben müsst. Ob mit einem leckeren Essen, einem Bier, einem Ausflug oder einer Trauung in Zweisamkeit. Und zu guter Letzt nehmt euch eine/n Hochzeitsplaner/in – er/sie kann nicht alles planen allerdings sehr gute Tipps und Unterstützung bieten.

So, meine lieben Brautpaare für 2021, wer weiss was da alles noch auf uns zukommt aber wie ihr seht, ist nicht alles so schlimm wie es anfangs aussieht. Danke liebe Debora und Mischa für eure Einblicke und an alle Brautpaare, die noch im Anfangsstadium ihrer Planung stecken, ich stehe euch gerne bei Fragen und Unklarheiten zur Verfügung. Terminvereinbarungen via Annaluxe Weddings.

Hier noch unsere 8 Tipps zum Heiraten in Corona-Zeiten.

Alles Liebe,

Eure Anna

 

Fotografie Ramona

 

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